Mal angenommen, ich hätte ein Sachbuch mit Informationen über und meinen Erfahrungen mit Katzen geschrieben.
Mal angenommen, es hätte die folgenden Kapitel und diese würden wie folgt anfangen.
Fändet ihr es lustig/interessant/unterhaltsam/lesenswert? Irgendwie ein bisschen vielleicht....?
1. Warum ich dieses Buch schreibe
Ich liebe meine Katze. Und egal, wie sehr ich in den folgenden Kapiteln über sie schimpfen und lästern werde, dürfen Sie das niemals vergessen. Vielleicht ist der Vergleich von Haustieren und Kindern gar nicht so falsch, denn egal, was sie tun, wir lieben sie. Punkt.
2. Der kleine Raufbold
Als die kleine Fellkugel mit den großen Kulleraugen und dem witzigen Schachprettmuster im Gesicht auf mich zutapste, hätte ich vor Rührung heulen können. (Wenn ich ehrlich bin, habe ich das sogar getan, aber verraten Sie es bitte nicht weiter, das schadet meinem Ruf.) Sie war so süß, so hübsch und so mutig! Selbst, als sie wenige Minuten später ihre Geschwister rabiat schlug und schubste, um als erste ans „Buffet Mama“ zu kommen, änderte sich dieser Eindruck nicht.
3. Das Chaos hat einen Namen
„Katzen kann man nicht erziehen“, sagt der Volksmund. Es wird ja viel geredet, wenn der Tag lang ist, aber in dieser Hinsicht stimmen die Gerüchte ausnahmsweise mal - na ja, fast. Man kann eine Katze erziehen, wenn man die zwei Grundregeln des Katzenwesens berücksichtigt:
1. Eine Katze tut nur das, was ihr Spaß macht oder Vorteile bringt
2. Punkt 1 entspricht selten den Dingen, von denen Sie wollen, dass die Katze sie tut
4. Liebe geht durch den Magen
Wenn ich während des Schreibens nach links schaue, sehe ich Marron oben auf der Aussichtsplatform ihres Kratzbaumes liegen. Das sieht nicht sonderlich bequem aus, denn an den Seiten quillt ihr Bauch etwas über die Fläche hinaus. Kurzum: Marron ist fett!
5. 1 + 1 = 8
Viele Menschen (besonders Männer) haben oft nur das Eine im Kopf. Bei Katzen sieht das nicht sonderlich anders aus, denn nicht umsonst vermehren sich Katzen fast so schnell wie Kaninchen. Wenn ihre Katze sich also laut miauend auf dem Boden herumrollt, dann hat sie keinen Lachanfall, sondern möchte gerne... Na ja, Sie wissen schon.
6. Angriff der Rasselbande
Fünf kleine Kätzchen treiben mindestens zehn mal so viel Unfug wie eine große Katze - mindestens! Da sie so klein sind, passen sie eigentlich überall rein, drunter oder hinter, und den Großteil des Tages werden Sie nun damit verbringen, die Kätzchen zu zählen und die fehlenden zu suchen.
7. Katzen hassen Ärzte
„Kuck mal, Oma, ein Meerschweinchen!“, rief ein kleines Mädchen und deutete freudig auf den Korb neben mir auf dem Fußboden. Gut, dass Marron nicht wusste, was ein Meerschweinchen ist, sonst wäre sie sicherlich sehr beleidigt gewesen, als solches bezeichnet zu werden.
8. Was man sonst noch über Katzen wissen sollte
Katzen sind unergründlich, geheimnisvoll und geben ungern mehr von sich preis als nötig. Daher werden Sie niemals alles über Ihre Katze wissen, was es zu wissen gibt, geschweige denn über alle Katzen im allgemeinen. Trotzdem gibt es eine Menge Dinge, die wir über Katzen wissen und die Sie - mit sehr viel Glück - auch auf Ihre Katze übertragen können. Denn Sie wissen ja: DIE Katze gibt es nicht, denn jede Katze ist anders (und Marron ganz besonders).
9. Nachwort
Jetzt hab ich so viele Seiten geschrieben und immer noch das Gefühl, die Häfte vergessen zu haben. Mindestens! Aber vielleicht ist das auch ganz gut, schließlich kann ich Ihnen ja nicht die ganze Arbeit abnehmen. Ich meine, es wäre doch ganz schön langweilig, wenn Ihre Katze Sie nicht mehr überraschen könnte, oder? Allerdings sollten Sie wissen, dass ihr das auch dann gelingt, wenn Sie alle Bücher gelesen haben, die je über Katzen geschrieben wurden